KTM 990 Duke R 2025

Die KTM 990 Duke hat keinen kalt gelassen. Für 2025 setzt die neue R-Variante dort an, wo die Standard in der Kritik stand. Was kann der „Punisher“?


KTM 990 Duke R: 2025 Optik, Design und Ergonomie

Optisch erinnert die KTM 990 Duke R 2025 an ihre Vorfahren, zum einen an die unmittelbare Vorgängerin die KTM 890 Duke R, zum anderen aber besonders in der Farbgebung und den orangen Akzenten an die Modelle der zweiten Generation der 990 SUPER Duke R (2011-2013). Das markante Design wird durch einen glänzenden, pulverbeschichteten Rahmen in „Electronic Orange“, weiße Zierleisten und mattschwarze Details abgerundet. Fast so prominent wie bei der großen Schwester, der KTM 1390 Super Duke R, prangt stolz das in schwarz-orange gehaltene große R am Tank. Die Soziussitzabdeckung ist Serie, die vereinzelten Personen, die auf der natürlich auch für den Zweipersonenbetrieb zugelassene 990 Duke R, einen Sitz für den Beifahrer (und die zugehgörigen Fußrasten) möchte muss in den PowerParts stöbern. Die orangen Felgen wurden ebenfalls aus der 1390er entliehen und runden das Design des Bikes ab.

Die Sitzhöhe und Bodenfreiheit der R-Variante steigen jeweils um 15 mm auf 840 bzw. 210 mm, laut KTM erhöht sich die Schräglagenfreiheit der 990 Duke R im Vergleich zu ihrer Standard-Schwester damit um 3 Grad.

KTM 990 Duke R 2025: Motorleistung und Gewicht

Immerhin 7 zusätzliche PS hat KTM aus dem bekannten Parallel-Twin-Motor mit 947 cm³ geholt. Die Spitzenleistung von 94 kW (130 PS) steht bei 9500 U/min an, der Begrenzer greift 1000 Touren später. Das maximale Drehmoment von 103 Nm bei 6750 U/min ist ident zur 990 Duke. Diese Leistungssteigerung resultiert aus einem optimierten Mapping, das die Power des EURO 5+-konformen LC8c-Motors voll entfaltet und für eine verbesserte Leistungsabgabe sorgen soll. Im Vergleich zur Standard-Schwester konnte das Gesamtgewicht um 2 kg reduziert werden, womit die 990 Duke R bei 190 kg hält. Damit sollten die 130 PS leichtes Spiel haben.

Elektronik und Display Technologie der KTM 990 Duke R 2025

Die KTM 990 Duke R 2025 unterscheidet sich hinsichtlich der Elektronikausstattung sowohl software- als auch hardwareseitig deutlich vom Standardmodell. Das neue TFT-Display mit Touchscreen bietet eine Diagonale von knapp 9 Zoll und ermöglicht die Ansicht geteilter Bildschirm. Auf der einen Seite lässt sich so zum Beispiel das erweiterte Kartennavigationssystem und auf der anderen die aktuelle Geschwindigkeit und Drehzahl darstellen. Beim Test des Prototypen (dazu unten mehr) überzeugt der ungewöhnlich breite Screen mit tadelloser Ablesbarkeit und intuitiver Bedienbarkeit, auch mit Handschuhen.

Die neuen ABS-Modi SPORT und SUPERMOTO+ ergänzen Street und Supermoto und sollen es den Fahrern ermöglichen, das Maximum aus dem Bike auf der Straße und der Rennstrecke herauszuholen. Auch bei den Fahrmodi gibt es Neuerungen: Zu Rain, Street und Sport gesellt sich bei der R ein frei konfigurierbarer Custom Modus. Optional gibt es wie gewohnt das Trackpack, das den Modus Track mit der Anzeige der aktuell gefahrenen Schräglage sowie zwei weitere Custom-Modi beinhaltet.

Fahrwerk und Bremsen der KTM 990 Duke R 2025

Die weitreichendste Änderung bei der KTM 990 Duke R findet sich jedoch im Fahrwerk, genauer gesagt am Federbein der vollständig einstellbaren WP APEX-Federun. Es ist wie in der Super Duke nun erstmals per Umlenkung montiert und soll so ein sportlicheres und präziseres Handling auch bei hohen Geschwindigkeiten ermöglichen. Die um 34% steifere Open-Cartridge USD-Gabel hat einen Durchmesser von 48 mm und bietet einen Federweg von 143 mm. Das Federbein bietet in der Druckstufe eine separate High- und Lowspeedverstellung und stellt 140mm Federweg zur Verfügung. Das sind 10 mm weniger als bei der 990 Duke, dieser Schritt wurde durch die für die Umlenkung erforderlichen Bauteile nötig.

Ein, wenn nicht der zentrale Kritikpunkt an der 990 Duke war ihre Bremsperformance. Diese konnte einfach nicht zu 100% mit dem sportlichen Gesamtpaket mithalten. Wie gehofft und vermutet, lässt sich KTM hier bei der R nicht lumpen. Für die nötige Verzögerung sorgt eine Bremsanlage von Brembo, die aus Brembo Stylema-Bremssätteln und einem Brembo MCS-Geberzylinder besteht. Zusätzlich sollen größere Bremsscheiben (320 statt 300 mm) vorne für ein präzises Bremsgefühl und gute Dosierbarkeit sorgen – eine Anlage würdig eines R-Modells.

Reifen und Räder auf der KTM 990 Duke R 2025

Die KTM 990 Duke R 2025 ist serienmäßig mit dem Michelin Power Cup 2-Reifen, der – zumindest bei trockenen Bedingungen – bereits bei der Vorgängerin für Grinsen unterm Helm gesorgt hat, ausgestattet. In Kombination mit den leichten markanten, orangefarbenen Felgen (hinten in der Breite 180 statt 200) aus der KTM 1390 SUPER Duke R für dürften sie für hervorragende Traktion sorgen.

KTM 990 Duke R 2025 seriennaher Prototyp im Test

Im September lud KTM eine ausgewählte Gruppe von Journalist:innen zu einem besonderen Event ins Hauptwerk nach Mattighofen ein. Am ersten Tag erhielten die Gäste eine umfassende Führung durch alle Produktionsstätten, einschließlich der Forschungs- und Entwicklungsabteilung. Der zweite Tag bot eine Ausfahrt mit verschiedenen Prototypen, darunter befand sich auch ein bereits seriennaher Prototyp der KTM 990 Duke R im Mattschwarz. Ich hatte das besondere Glück, diesen auf der herrlichen Rossfeld-Panoramastraße für etwa 20 Minuten bewegen zu dürfen.

Bei der kurzen Testfahrt mit der R-Variante ist mir aufgefallen, dass KTM genau an den wichtigen Punkten, die bei der 990 Duke nicht ganz zufriedenstellend waren, nachgeschärft hat. Dazu zählt allen voran die Bremse. Die Stylemaanlage wird der agilen 990 Duke R vollends gerecht, so macht der sportliche Vortrieb Laune. Besonders gut ist die Abstimmung des Fahrwerks gelungen, die Transparenz sucht ihresgleichen am Nakedbike-Sektor. Auch die Sitzbank vermittelt direkt was sich unter dem Fahrer abspielt, komforthungrige werden hier auf eine Probe gestellt. Positiv bemerkbar hat sich auch der Quickshifter und generell das sehr präszise Getriebe gemacht. Auch an das sehr breite Display gewöhnt man sich schnell – für alle Ästheten es ist exakt gleich Breit wie die Gabelbrücke und fügt sich wunderbar ins Cockpit der Duke ein. Alles weitere muss ein intensiver Test im Jahr 2025 klären. Wer mit Preis und Optik des Bikes leben kann, für den wird die 990 Duke R ein heißer Kandidat in der Mittelklasse.

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